Pride Month - Status quo und Chancen von Diversität in Unternehmen

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Date Published

25/06/2024

Reading time

5 Minuten

Author

Cindy Benker

„Lasst uns weiterhin eine Welt anstreben, in der Liebe ohne Hass möglich ist. Lasst uns eine offene, inspirierende, bunte und wunderbare EINE Welt schaffen.“ Diese Worte stammen aus meinem LinkedIn-Post, den ich anlässlich des International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia Mitte Mai geschrieben habe. Aktuell feiern wir Pride Month und obwohl ich kein explizierter Fan davon bin, einen Monat für bestimmte Themen auszumachen, so ist mir gleichzeitig die traurige Notwendigkeit, einen Fokus auf Themen zu legen, sehr bewusst. 

Pride Month sollte eine Zeit des Feierns, der Sichtbarkeit und des Zusammenhalts für die LGBTQIA+ Community sein. Doch in den letzten Jahren hat die Gewalt gegen uns im Vergleich zum Vorjahr um 49 % im Bereich „sexuelle Orientierung“ und im Bereich „geschlechtsbezogene Diversität“ sogar um 105 % zugenommen.

Besonders besorgniserregend ist, dass viele dieser Vorfälle physische Gewalt beinhalten. In Berlin allein wurden im Jahr 2022 870 Straftaten aufgrund der sexuellen Orientierung erfasst, davon 164 Gewaltdelikte. Diese Zahlen verdeutlichen die bedrohliche Realität, der viele von uns täglich ausgesetzt sind.

In Europa zeigt sich ein ähnlicher Trend. Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) berichtete von einem signifikanten Anstieg der Gewalt gegen LGBTI-Personen im Jahr 2022 und 2023.

Glaubt mir – es ist kein schönes Gefühl, immer erst nachsehen zu müssen, wo man sich befindet, bevor man etwas so Einfaches tut wie die Hand seines Partners zu nehmen, aus Angst vor den Folgen.

Ich darf das große Glück erfahren, in einem Arbeitsumfeld tätig zu sein, in dem Diversität als Bereicherung empfunden wird. Sich nicht verstecken zu müssen bedeutet eben auch, seine Qualitäten und Kompetenzen frei entfalten zu können. Warum das so wichtig und vor allem wertvoll auch für Arbeitgeber ist, liegt auf der Hand. Unternehmen, die ein diverses Team haben, profitieren in vielerlei Hinsicht. Hier ein paar Beispiele:

Erhöhte Kreativität und Innovation: Unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven führen oft zu einer größeren Vielfalt an Ideen und Lösungsansätzen. Dies kann die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens erheblich steigern.

Bessere Entscheidungsfindung: Studien haben gezeigt, dass diverse Teams bessere Entscheidungen treffen. Unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen tragen dazu bei, Risiken besser zu bewerten und umfassendere Lösungen zu finden.

Größeres Marktverständnis: Eine diverse Belegschaft kann ein breiteres Verständnis und Einfühlungsvermögen für verschiedene Kundenbedürfnisse und -präferenzen bieten. Dies kann insbesondere in globalen Märkten von Vorteil sein, wo kulturelle Sensibilität und Kenntnisse über lokale Gegebenheiten wichtig sind.

Attraktivität als Arbeitgeber: Unternehmen, die Vielfalt fördern, sind oft attraktiver für Talente aus unterschiedlichen Bereichen. Dies kann die Talentakquise erleichtern und das Arbeitgeberimage stärken.

Auch wenn laut einer Studie von Stonewall 35 % der LGBTQIA+ Mitarbeitenden ihre Identität aus Angst vor Diskriminierung am Arbeitsplatz verbergen gibt es viele Gründe zur Hoffnung. Der Pride Month erinnert uns daran, wie weit wir gekommen sind und wie wichtig es ist, weiterhin für unsere Rechte und unsere Sichtbarkeit zu kämpfen. Am 12. April 2024 wurde beispielsweise das „Selbstbestimmungsgesetz“ im Deutschen Bundestag beschlossen. Es erleichtert Transpersonen, ihren Namen und ihr Geschlecht auf offiziellen Dokumenten zu ändern. Wieder ein Schritt in die richtige Richtung und nur ein Beispiel, das auch die Politik ihren Beitrag leisten kann. Es liegt also an uns allen, für eine offene Gesellschaft einzustehen und zeigt, wie wichtig es ist seine demokratischen Rechte und Pflichten wahrzunehmen. Jeder kann helfen: Erziehe deine Kinder zu Offenheit und Toleranz, sei neugierig auf andere Menschen und heiße Unterschiede willkommen.

 

Quellenangabe:
Delikte gegen die sexuelle Orientierung 2023 | Statista
Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, 2023
Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Umfrage 2022
Stonewall, LGBTQ+ Fakten und Zahlen 2021

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Cindy Benker, Head of Product Marketing bei Capita Experience